Mit einem Aktionstag auf dem Meininger Markt unter dem Motto "Meilenstein-Wir setzen Zeichen" haben die Mitglieder des Behindertenbeirats der Stadt Meiningen am 2. Mai 2009 erstmals mit einer öffentlichen und gemeinsamen Veranstaltung auf die Probleme von Menschen mit Behinderungen aufmerksam gemacht. Diese fand anlässlich des Europaweiten Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen statt. Schwerpunkt war das rustikale Kopfsteinpflaster vor dem Meininger Schloss. Es erschwert Rollstuhlfahrern, Menschen mit Rollatoren oder Eltern mit Kinderwagen das Vorwärtskommen und erfordert mitunter eine Portion Geschick, um ungeschadet den Platz zu überqueren. Das ist aber nötig, wenn man in das Museum, in die Stadtverwaltung oder in die "Schloss-Stuben" möchte. Bereits im Vorfeld war es Anlass für viele Beschwerden und sorgte auch in den Medien für viele Diskussionen. Die Stadträte, die sich am Aktionstag der Podiumsdiskussion mit Moderator Dr. Karl Schran aus Meiningen stellten, kamen am Ende zu dem Schluss, dass eine Lösung gefunden werden müsse. Der Behindertenbeirat regte an, Korridore zu schaffen, die eine glatte Oberfläche haben und somit ein gefahrloses Betreten oder Befahren des Schlossplatzes ermöglichen. Umrahmt wurde dieser Aktionstag von einem bunten Programm, das für jeden Gast etwas bot. Verbände, Vereine, Selbsthilfegruppen und Institutionen aus dem Meininger Umfeld machten mit Informationsständen auf sich und ihre Anliegen aufmerksam. Der Aktionstag stand unter der Schirmherrschaft der Thüringer Finanzministerin, Frau Birgit Dietzel. Musikalisch umrahmt wurde der Tag von der Band "Autumn Rain", die mit ihrer Musik begeisterten. Es waren sich alle einig, dass dieser Aktionstag wiederholt werden muss.
Am 08.05.2010 war es dann soweit. Wieder rief der Behindertenbeirat der Stadt Meiningen zu einem gemeinsamen Aktionstag auf. In einer Podiumsdiskussion, die bereits am 06.05.2010 im Pavillion des Meininger Schwimmbades stattfand, ging es um folgende Schwerpunkte: Was ist bisher geschehen zum Thema barrierefreier Zugang zum Schloss? Welche Vorstellungen oder Maßnahmen seitens der Fraktionen gibt es, die barrierfreie Gestaltung voranzubringen? Wie weit ist die Planung und Errichtung einer öffentlichen behindertengerechten Toilette in Marktnähe vorangeschritten? Welche Strategien gibt es für die barrierefreie Gestaltung der Infrastruktur, insbesondere, wenn mit Fördermitteln gebaut wird und für die Gestaltung des barrierefreien Tourismus?

Podiumsdiskussion am 06.05.2010
Herr Dr. Schran stellte fest, dass die Stadt Meiningen die Probleme der behinderten Menschen offenbar nicht ernst genug nimmt. Er knüpfte an die Ergebnisse des vergangenen Aktionstages an. Die angesprochenen Probleme wurden in dem letzten Jahr nicht umgesetzt, obwohl dies auch ohne größere finanziellen Aufwand hätte geschehen können. Die anwesenden Politiker stimmten dem zu und versicherten, sich verstärkt für die Belange von Menschen mit Behinderungen einzusetzen.

v.l.n.r.: Konstanze Schmidt, Ursula Jonasch, Anke Jonasch, Dieter Bindel
Als Mitglied im Behindertenbeirat der Stadt Meiningen verstand es sich von selbst, dass wir mit einem eigenen Info-Stand vertreten waren. Wir nutzten die Gelegenheit, um mit den Passanten ins Gespräch zu kommen und ihnen die Inhalte unserer Vereinsarbeit zu erläutern.

v.l.n.r.: Manfred Westerwick, Dr. Karl Schran
Herr Dr. Schran, Vorstandsmitglied im Landesverband für Menschen mit Behinderungen und ebenfalls Mitglied im Vorstand des ABiD infomierte sich bei Herrn Manfred Westerwick (stellv. Vorsitzender des BVSM) über unsere Anliegen, um sie in seine Rede einzuarbeiten.
Fortsetzung folgt...!